Falk Navigator 2004

(01.07.2004 00:00 CET)

Falk ist vielen Anwendern der "Vor-Navigationssystem-Ära" vor allem durch die Standard-Stadtpläne bekannt. Mittlerweile gibt es natürlich ergänzend dazu auch eine echte Navigationslösung, den Falk Navigator 2004.
Dieser beinhaltet neben dem Kartenmaterial von NAVTEQ von Deutschland (Q1 2004) die Pocket PC Applikation und eine PC-Software, mittels derer entschieden werden kann, welche Kartenteile auf den Pocket PC übertragen werden sollen. Neben der kompletten Deutschlandkarte (die problemlos auf eine 256MB Speicherkarte passt) können vordefiniert Städte oder Gebiete (entsprechend den Bundesländern) ausgewählt werden und durch weitere POI-Kategorien (Orte von Interesse) angereichert werden können.

Ergänzend zu den auf den zwei CDs mitgelieferten Daten können im Internet kostenlos weitere Datenbanken heruntergeladen werden, unter anderem auch die allseits beliebten Schnellrestaurant-Ketten. Wer sein Kartenmaterial auf andere Länder erweitern möchte, kann dies tun, die Karten liegen zwischen EUR 99,95 und EUR 129,95.
Der Falk Navigator ist ein System der einfacheren Bauart, ohne dies in irgendeiner Weise negativ zu meinen. Eine Informationsflut wie beim Mobile Navigator|4 wird man dort ebenso wenig finden, wie TMC oder ein Verkehrsplugin. Dafür aber ist die Darstellung besonders für den Einsteiger übersichtlich und wenig verwirrend, sicherlich auch einer der Gründe dafür, dass der Falk Navigator bei vielen Bundles Verwendung findet.

Nach Start der Software wird der Benutzer durch ein dröhnendes "Herzlich Willkommen!" begrüßt, wer keinen PDA mit hardwaremäßig zu leisem Lautsprecher hat, der wird in den Einstellungen, die aus dem Hauptmenü zu erreichen sind, erst mal die Einstellung der Lautstärke suchen. Wie bei vielen anderen Systemen kann hier unabhängig von der Systemlautstärke ausgewählt werden, wie laut die Anweisungen sein sollen.
Neben den Einstellungen für das angeschlossene GPS (der Falk Navigator ist hier vollkommen unkritisch und verlangt keine speziellen Statements, somit sollte jede Maus funktionieren, die das Standard-NMEA-Format liefert) kann das Aussehen der Oberfläche bestimmt werden. Oben links und rechts in der Navigationsanzeige befindet sich jeweils ein Feld, in dem im Standard die Entfernung bis zum Ziel (links) und die geschätzte Ankunftszeit (rechts) dargestellt werden. Für beide Felder kann aus der Liste der folgenden Informationen gewählt werden (während der Fahrt wechselt die Anzeige durch Antippen des Feldes): Entfernung bis zum Ziel, Entfernung bis zur nächsten Kreuzung, Ankunftszeit, Verbleibende Fahrzeit, Geschwindigkeit. Höhe.

Für viele Anwender ein zweischneidiges Schwert: Der geschwindigkeitsabhängige Maßstab. Je schneller das Fahrzeug sich bewegt, desto weiter zoomt die Karte heraus (ein grösserer Bereich wird dargestellt), und umgekehrt. Wer das als verwirrend empfindet, der kann diese Option einfach abschalten, die Kartendarstellung ist dann in einer festen Zoomstufe.
Der Falk Navigator liest intelligenterweise die Heimatadresse aus den Benutzerdaten des PDAs, allerdings versteckt sich die Funktion des "Nach Hause Navigierens" dann leider ungünstig (unter Navigation, Station hinzufügen, Ziel aus Favoriten....) und verspielt damit ein wenig den Vorteil, der daraus entstehen könnte (z.B. beim Mobile Navigator|4, bei dem die Navigation an den Heimatort direkt über eine einzige Taste realisiert wurde).
Die Zieleingabe findet durch Eingabe von Postleitzahl, Ort, Strasse und Hausnummer, durch Auswahl aus den letzten Zielen, den Adressen oder den Favoriten statt. Schön dabei: Es können direkt Zwischenziele eingegeben werden, eine Navigation führt also von der aktuellen Position über die eingegebenen Ziele in genau deren Reihenfolge die nachträglich noch geändert werden kann). Alternativ dazu kann bei bestimmter Position durch ein GPS auch in einem definierbaren Umkreis um die aktuelle Position nach Adressen und Sehenswürdigkeiten gesucht werden.

Vor dem Start der Navigation kann gewählt werden, ob per Auto oder zu Fuß mit direktem Einfluss auf die verwendeten Straßentypen) und über die schnellste, kürzeste oder ökonomischste Strecke gefahren werden soll.
Unterwegs zeigt der Falk Navigator 2004 dann die in den Optionen definierten Informationen an: Ganz oben die Richtung und den Abstand bis zum nächsten Abbiegen, darunter die in den Optionen konfigurierbaren Informationen wie Entfernung, Ankunftszeit, etc., durch Antippen eines der Felder ändern diese die dargestellte Information. Am linken Bildschirmrand wird durch einen Balken dargestellt, wie nah man am nächsten Abbiegepunkt ist, je näher man kommt, desto weiter geht der Balken nach oben. Darüber befindet sich ein kleines Viereck, dass den GPS-Status abgibt: rot für keinen, gelb für schwachen und grün für guten Empfang. Weitere Informationen über den GPS-Status bekommt man nicht.
Bei der Kartendarstellung wird die aktuelle Position durch einen großen Kreis angezeigt, an dessen oberem Rand ein Pfeil die Fahrtrichtung angibt. Auf der einen Seite gut sichtbar auf dem Display. Für denjenigen, der einen Pfeil als Positionsangabe gewöhnt sind, aber auch verwirrend.

Durch Antippen des Displays kann in die Pfeildarstellung umgeschaltet werden, wie es bei den älteren Versionen des Mobile Navigator möglich war. Viele Anwender lieben diese Ansicht, weil sie ohne grafischen Schnickschnack nur die wichtigen Informationen anzeigt.
Verlässt man die Route, dann wird der Weg ab der aktuellen Position schnell neu geplant. In den Optionen ist im Standard angewählt, dass Wendemanöver vermieden werden sollen, die Route wird damit automatisch in Fahrtrichtung neu geplant.

In manchen Fällen berechnet der Falk Navigator 2004 die Route zwar richtig, aber doch schon ein wenig anders als andere Systeme. Keine Frage, man kommt an, und fährt keine unnötigen Umwege, als Ortskundiger fragt man sich aber an deutlich mehr Stellen als bei anderen Systemen, warum gerade dieser Weg verwendet wurde.

Preis:

E EUR 149,-

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Fazit:

Alles in allem ist der Falk Navigator ein einfaches System, das ohne viele Zusatzfunktionen seine Aufgabe erfüllt. Auf vielen Testkilometern hat er nicht einmal seinen Dienst versagt oder ein Ziel nicht auf annehmbare Art und Weise erreicht. Letztlich wird die Entscheidung zwischen anderen Systemen und dem Falk-System viel mit Erweiterbarkeit (TomTom durch den Traffic-Service) und Zusatzfunktionen (MN|4) zu tun haben. Falsch macht man mit dem Erwerb des Falk Navigator 2004 in jedem Fall nichts.

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